Ausstellung: Friendly Fire im Kunstbunker Tumulka

Ausstellungseröffnung am Montag, 13. Juni 2005 um 19 Uhr
Ausstellung vom 14. Juni bis 24. Juli 2005

Kunstbunker Tumulka, Prinzregentenstraße 97a, 81677 München
sponsored by Martin Schnitzer, Graphisoft Center München

Friendly Fire = getroffen wird unabsichtlich die eigene Truppe (...das eigene Volk, Familie, Freunde...).

Aus verschiedenen Blickwinkeln beschäftigen sich die fünf Münchner Künstler Christian Hinz, Wolfgang Z. Keller, Christopher Lewis, Roland Poellinger und Hermann Posch mit dem "Friendly Fire".

Die Arbeiten von Christian Hinz beginnen dort, wo ein Mensch anfängt, sich für Waffen zu interessieren. Wo man beginnt, sich bewusst oder unbewusst von ihrer Notwendigkeit zu überzeugen. Im Erwerb einer Waffe stehen eine Reihe von Erwartungen und Wünschen. Mit einer Waffe in der Hand erscheint einem selbst ein enger Vertrauter fremd. Nebeneffekte des tatsächlichen Gebrauchs einer Waffe können posttraumatische Zustände und ein Leben voller Selbstvorwürfe sein - ein Zustand, der der Zerstörung der eigenen Seele gleich kommt: Sozusagen ein Friendly Fire gegen die eigene Person. In Diashows zeigt Christian Hinz Web-Fundstücke, bei denen es sich um Waffen und Dinge aus dem Umfeld handelt - Dinge, die aus kommerziellem Interesse auf ästhetische Weise dargestellt werden. Daneben nimmt uns der Künstler mit in ein Kaufhaus, zeigt uns eine Möglichkeit, wie sich Kunst gegen Krieg wehren kann und schickt uns - einer Figur eines Computerspiels gleich - durch die Räume des Kunstbunkers Tumulka.

Christian Hinz nutzt für seine Arbeiten und Ausstellungen ArchiCAD.

Der Hochbunker wurde 1942 als Schutzraum eines Wohnkomplexes erbaut und ist von außen als solcher unmittelbar zu erkennen. Im Inneren verfügt er auf sieben gleichartigen, oberirdischen Stockwerken, die wiederum in zwei bis drei Räume geteilt sind, über eine Ausstellungsfläche von rd. 350 qm. Der KUNSTBUNKER TUMULKA zeigt seit 1993 in seinen Räumen nationale und internationale Einzelpräsentationen und Gruppenausstellungen. Hermetisch abgeschlossene, fensterlose Räume ziehen den Besucher durch ihre bedrückende Atmosphäre in ihren Bann. Außen die banale Unauffälligkeit in einer modernen Stadtlandschaft - innen die Immanzenz einer vergangenen Zeit: Das waren die Vorgaben für die Entwicklung unseres Projekts.