Rückblick: Marlies Bartl - Einblicke / Schnitzer& Regensburg

Am 13. September 2019 hatten wir in unserem Regensburger Büro eine gut besuchte Eröffnung der Ausstellung

Einblicke
Marlies Bartl

Malerei

Ausstellung bis November 2019
Montag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr
Freitag von 9 bis 14 Uhr
und nach Vereinbarung

www.marliesbartl.de

„In der Ausstellung „Einblicke“ zeigt die Regensburger Künstlerin Marlies Bartl neue Arbeiten aus den letzten drei Jahren. Es sind ungegenständliche Bilder, die den Betrachter ganz direkt durch ihre intensive Farbigkeit ansprechen und neugierig machen. Die Malerin hat die Auseinandersetzung mit der Figur hinter sich gelassen, durch die sie sich zunehmend eingeengt gefühlt hatte. Ihr Ziel war die Abstraktion, die sie malerisch durch einen zunehmend freieren Umgang mit den Formen ihrer Motive erreichte. Beibehalten hat sie ihre Malweise, in der sie ihre Bilder vom Farbfleck her aufbaut – also nicht von der Linie oder Form her.

„Malerei ist Aneignung“ schreibt sie in einem Text. Sie sieht die Malerei als Mittel, die Welt über die Sinne zu verstehen und nicht über Worte und Verstand zu Erkenntnis zu gelangen. So beginnt sie die Arbeit an den Bildern konsequent ohne eine vorher geplante und durchdachte Form. Während des Malens erst bilden sich die Formen heraus. Dieser ergebnisoffene Prozess ist Teil ihres künstlerischen Konzepts. Die Farben haben in diesem Vorgehen eine leitende Funktion und spielen eine wichtigere Rolle als die Formen. Eine Farbe – oft ist es ein Rosa – bildet den Einstieg und führt zur nächsten, eine Farbfläche wird an oder über die andere gesetzt und das passiert in vielen Schritten und Schichten. Die so entstandenen Formen und Gefüge bilden nichts ab und lassen dadurch vielfältige Assoziationen zu. Sie haben eine unbestimmte Ähnlichkeit mit Landschaften, Pflanzen, Figuren und anderen Motiven, aber eben so unbestimmt, dass es nicht sicher ist, ob es sich um etwas Gegenständliches und Benennbares handelt. Es entstehen „Formen, Organismen, Systeme, Gefüge“ (so Titel der Bilderserien), die sinnhaft sind, ohne benennbar zu sein.

Marlies Bartl möchte damit das Bedürfnis, die Welt in gewohnten verbalen Kategorien zu begreifen unterwandern. Die Bildinhalte entziehen sich eindeutigen Zuordnungen wie zum Beispiel „Haus, Baum oder Mensch“. Die Bilder sollen vielmehr dazu verleiten, Unbekanntes zu erspüren und mit den Sinnen zu verstehen.

Der niederländische Kunstkritiker Alex de Vries sagt: „Een kunstwerk moet je niet beschrijven, mar bekijken“ („Ein Kunstwerk muss man nicht beschreiben sondern betrachten“). Dieser Satz passt gut zur Haltung der Künstlerin. Hier gibt es viel zu sehen.“ (Aus der Einführung von Eva Schnitzer)

Fotos: Peter Wismath, Eva und Martin Schnitzer

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