Studierende bauen Zollinger Lamellendach für Schulaula in Tansania
Unter Leitung des Fachgebiets Holzbau an der TU München errichteten Studierende der Fakultät für Architektur ein 1:1-Modell der Dachkonstruktion für eine Schulaula in Kibwigwa, Tansania. Der 1:1 Workshop diente dazu den Montageablauf zu üben und zu optimieren und statische Belastungstests durchzuführen.
In dem Entwurf der planenden Studentengruppe kommt das alte System des Lamellendachs von Zollinger zur Anwendung, das sich hervorragend für Afrika eignet. Ähnlich wie in der Mangelzeit zwischen den Welkriegen in Deutschland, als das Zollinger-Dach seine Verbreitung fand, bietet diese Konstruktionsmethode einen passenden Lösungsansatz für infrastrukturschwache Regionen in Afrika.
Konstruktion
Die Zollingerkonstruktion ist extrem materialsparend im Vergleich zu einer linearen Tragstruktur oder einem Mauerwerk. Außerdem kann die Konstruktion von ungelernten Arbeitern und ohne Baugeräte wie ein Baukran aufgestellt werden. Aus Holzbrettern mit einer Länge von 1,80 m, die zu immer gleichen Lamellen geschnitten werden, entsteht ein Tonnengewölbe von 13,5 m Spannweite und 5 m Stichhöhe. Der immer gleiche Knoten benötigt lediglich einen Gewindestab und zwei Muttern mit Beilagscheiben als Verbindungsmittel. Die Montage einschließlich Lamellenzuschnitt erfolgte innerhalb von fünf Tagen. Im Sommer 2014 wird der Entwurf der nachahmenden Zollingerstruktur mit Vorbildcharakter in Afrika umgesetzt werden. In Kibwigwa wird die Versammlungshalle dann eine Länge von 35 m haben.
Das Modell steht vor dem Nordbau der TU München, direkt an der Theresienstraße. Im Rahmen der Jahresschau der Fakultät für Architektur der TU München vom 16. bis 20. Juli 2014 ist das Holzbauwerk zu besichtigen. Das 1:1-Modell kann käuflich erworben werden!
Bei Entwurf und Planung durch die Studierenden kam überwiegend ARCHICAD zum Einsatz.
Finanzierung
Das Fachgebiet Holzbau betreut und organisiert seit 2007 in jährlichem Rythmus studentische Bauprojekte in Afrika. Damit diese Projekte durchgeführt werden können, sind die Projektbeteiligten auf Spenden angewiesen. Informationen zu den Projekten finden Sie unter www.holz-tum.de , in der Pressemeldung oder hier im Projektflyer. Die Spenden sind steuerlich absetzbar.
Spenden an
Verein zur Förderung des Fachgebiets Holzbau an der TU München e.V.
Konto 1002658001, BLZ 70150000
Stadtsparkasse München
Stichwort: Afrikaprojekte
Fotos: Matthias Kestel (oben), Theresa Blömer (unten)
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