IAI und IFC: Interessante Diplom- und Studienarbeiten

Ein wichtiges Thema in der CAAD- und CAFM-Branche ist für Anwender und Hersteller gleichermaßen das Thema Datenaustausch. Dabei ist die gerade die IFC-Schnittstelle ein großer Hoffnungsträger, damit in Zukunft endlich das Thema "Datenaustausch" nicht mehr erwähnt wird, sonder einfach durchgeführt wird. Seit einiger Zeit bewährt sich die Schnittstelle in ersten größeren Projekten!

Herr Martin Dayal hat die Tage eine sehr interessante Diplomarbeit zu Ende gebracht:
Analyse des 3D-Datenaustausches via IFC-Modell am Beispiel komplexer Objektdokumentation in der Automobilindustrie mit dem Ziel der Optimierung von Planungsprozessen

Wir zitieren die Webseiten der IAI:

"Die Intension der Diplomarbeit ist die vergleichende Analyse der Ifc2x Schnittstelle gängiger CAAD Programme und deren Einbindungsmöglichkeit in die laufenden Planungsprozesse der werksinternen Bauplanung eines grossen Industriebetriebes. Exemplarisch wird der 3D Datenaustausch an Hand einer existierenden Produktionshalle der Automobilindustrie untersucht. Dem Bauherrn soll so, unter Verwendung einer standardisierten Schnittstelle eine große, weitgefächerte Auswahl nicht systemgebundener Planungspartner zur Verfügung stehen.

Die Arbeit gliedert sich in eine konzeptionelle Untersuchung und einen analytischen Teil, die im Rahmen der umfassenden Untersuchung die Ergebnisse der Portierungen nach Fehlern und Ursachen von Problemen aufschlüsselt. Die analytische Untersuchung beleuchtet in Tests die Verwendbarkeit der Schnittstelle "Ifc2x" nach heutigen, für das Modell einer virtuellen Fabrik notwendigen Aspekten. Im konzeptionellen Teil wird die Einbindungsmöglichkeit der Schnittstelle in den laufenden Planungsprozess untersucht und vorgestellt.

Für die Tests wurden folgende Programme verwendet:
AutoCAD Architectural Desktop® 2004 für AutoCAD® - Inopso IFC2x Utility für ADT, Bentley TriForma für MicroStation V8.1, Graphisoft ArchiCAD 8.1, Nemetschek Allplan 2003 und Solibri Model Checker"

  • Universität / Hochschule: Technische Universität München
  • Fakultät / Institut: Fakultät Architektur; Lehrstuhl für Baurealisierung und Bauinformatik
  • Autor: Martin Dayal
  • Betreuer: Prof. Thomas Bock; Prof. Peter Eduard Mayer
  • Industriepartner: AUDI AG Ingolstadt; Abteilung für Industrie- und Tiefbau

Weitere interessante Informationen auch zu anderen Diplomarbeiten und die Diplomarbeit selbst zum Download gibt es auf der Website der IAI unter: https://www.iai-ev.de


Vision und Ziel der IAI

Weitere Erläuterungen zum Thema (Details auch auf https://www.iai-ev.de:

Industry Foundation Classes - IFC
Im Rahmen der IFCs (Industry Foundation Classes) werden alle am Bauwerk existierenden Bauteile als Objekte definiert und in Programmen, die diesen Standard unterstützen, auch wieder als solche interpretiert. Gegenüber dem konventionellen Austausch reiner 2D- und 3D-Strichdarstellungen stellen die IFCs dem Anwender ein programmübergreifendes, "intelligentes" Datenmodell zur Verfügung.
Ein Beispiel: Übergibt der Architekt seine Rohbauplanung an den Tragwerksplaner, so ist dieser in der Lage, das Datenmodell hinsichtlich der statischen Erfordernisse zu verändern oder zu erweitern und die Änderungen verlustfrei an den Architekten zurückzugeben. Der Haustechnikplaner kann diese Informationen ebenfalls für seine Trassenplanung nutzen. Dabei muss projektspezifisch und individuell abgestimmt werden, wer Änderungen am Datenmodell vornehmen darf oder soll, um die Nachvollziehbarkeit der Änderungen (Änderungsindex) zu dokumentieren.
Die IFC sind ein objektorientierter Standard, der die Summe aller Informationen zu Planungsobjekten (wie Bauelementen, Räumen, Ausstattungen, HKLS Objekten) beschreibt. Damit werden neben der Geometrie auch alle weiteren Informationen, wie Kosten, Heizlasten, referenzierte Dokumente, etc. zwischen den Softwareprogrammen der Planungsbeteiligten ausgetauscht.

IAI - IndustrieAllianz für Interoperabilität e. V. (International Alliance for Interoperability)

Die IAI - International Alliance for Interoperability - wurde im Juni 1995 in den USA gegründet.
Kurz darauf gab es die IAI auch in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Skandinavien, in Singapur, Japan, Korea und Australien. Weltweit hat die IAI zirka 650 Mitglieder. Die IAI (international) wird durch das International Council (IC) geleitet, in dem die jeweiligen Landesvertreter (die Chapter der IAI) vertreten sind. Die gemeinsame technische Arbeit der IAI wird durch das International Technical Management Committe (ITM) koordiniert.
In den deutschsprachigen Ländern, der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz, werden die Interessen der Firmen dieser Länder durch die IndustrieAllianz für Interoperabilität e.V. vertreten. Die IAI e.V. hat auch Mitglieder aus den angrenzenden Ländern, wie den Niederlanden oder Slowenien. Die IAI e.V. ist offen für alle Firmen, die mit dem Bauwesen verbunden sind, seien es Planer, Bauausführende, Bauherren, Betreiber von Bauwerken und Hersteller von Software für das Bauwesen. In Deutschland sind es aktuell rund 65 Planungsbüros, Banken, Baufirmen und Softwarehäuser. Gleichzeitig sind etwa 15 Hochschulen im IAI e.V. vertreten.

Ziele der IAI
Die bisher in der Bauindustrie praktizierte Form des Datenaustauschs erlaubt in der Regel keine gemeinsame Nutzung von Informationen über die Grenzen der Fachdisziplinen hinaus. Effizientes Arbeiten wird somit in der Bauindustrie erschwert, da Gebäudedaten nicht gemeinsam genutzt werden. Verschieden gelagerte Interessen, Ziele, rechtliche Aspekte und die mangelnde Kommunikation zwischen Akteuren der Bauindustrie erschweren zusätzlich die gemeinsame Datennutzung.

AutoCAD® ist eingetragenes Warenzeichen der Autodesk Inc.

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