Gratulation: 1. Preis für Prof. Ruth Berktold und Marion Wicher beim IKBB-Wettbewerb

Bonn, den 15. Oktober 2004 - Heute wurde das Ergebnis des Realisierungswettbewerbs "Internationales Kongresszentrum Bundeshaus Bonn" (IKBB) bekannt gegeben. Den 1. Preis erhielt das junge Architekturbüro "yes architecture - Ruth Berktold und Marion Wicher" aus München und Graz. Die drei erstplatzierten Büros müssen Ihre Entwürfe überarbeiten, bevor das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Kunibert Wachten in drei Monaten endgültig entscheidet.

Vor genau einem Monat stand Frau Prof. Ruth Berktold, seiner Zeit Mitarbeiterin im Büro Behnisch, im Rahmen des Graphisoft Architektentages 2004 im Plenarsaal des Bundeshauses vor 400 begeisterten Architektenkollegen. Sie beschrieb in Ihrem spannenden Vortrag den insgesamt zwei Jahrzehnte dauernden Planungsprozess des Hauses, dem der Ruf vorauseilt, einer der schönsten Plenarsäle der Welt zu sein. Seit heute präsentiert Sie sich als 1. Preisträgerin beim Wettbewerb zu diesem wichtigen Ort. Dazu gratulieren wir herzlich und wünschen viel Erfolg bei der weiteren Bearbeitung des Entwurfs!

Der berühmte Bonner Plenarsaal von Behnisch bekommt bald einen Partner: Vis a Vis dem gläsernen Quadrat entsteht ein Kongresssaal für 3.500 Teilnehmer sowie ein Hotel mit 320 Betten. Das neue Kongresszentrum wird vor allem auf die Bedürfnisse der Vertragsstaatenkonferenzen der Vereinten Nationen zugeschnitten, die Säle sollen aber auch multifunktional nutzbar sein. Der Baubeginn ist für 2005 geplant, die Bauzeit ist auf zwei Jahre angesetzt. Der Architektenwettbewerb für das Internationale Kongresszentrum Bundeshaus Bonn (IKBB) ist beendet, die Frage, was dort gebaut wird, aber noch nicht endgültig beantwortet. Hinter dem ersten Preis von Ruth Berktold und Marion Wicher wurden drei weitere Arbeiten auf die Plätz zwei bis vier gesetzt, fünf Arbeiten erhielten Auszeichnungen. Das Preisgericht unter Leitung von Prof. Kunibert Wachten beschloss, die drei ersten Preise überarbeiten und vor allem unter wirtschaftlichen Aspekten vertieft untersuchen zu lassen. Erst danach fällt die Entscheidung, welches Projekt im ehemaligen Parlamentsviertel der Bundesrepublik Deutschland errichtet werden wird. Mit der Platzierung hat die Jury allerdings bereits eine eindeutige Rangfolge festgelegt und räumt selbst dem Entwurf von Ruth Berktold und Marion Wicher die besten Chancen ein: "Ihr Entwurf zeigt großen Respekt vor dem angrenzenden Plenarsaal von Günter Behnisch und geht eigenständig mit der sensiblen Umgebung um."

Das Preisgericht hatte unter 33 Arbeiten auszuwählen, die ein anspruchsvolles Mixtum von Anforderungen erfüllen mussten: Gefordert waren der Bau eines Internationalen Kongresszentrums mit anspruchsvollen Sälen und Foyers, eines Fünf-Sterne-Hotels, das auch außerhalb von Kongressen frequentiert wird, Flächen für Einzelhandel und Büros. Gleichzeitig sollte Rücksicht genommen werden auf denkmalgeschützte Gebäude, vor allem auf die ehemaligen Abgeordnetenwohnungen. Den Wettbewerbssiegerinnen, so Prof. Wachten, sei es gelungen, eine hochkomplexe Aufgabe mit Sensibilität für den Ort und die Historie zu lösen. Beeindruckend sei vor allem die Verknüpfung zu Behnischs Plenarsaal durch Verzicht auf Höhe und durch die großzügige Foyerlösung, die sich aus dem Behnisch-Foyer heraus entwickelt. Der Plan habe dennoch ein eigenständiges Gesicht, zeige mit dem 15stöckigen Hotel keine Allerweltsarchitektur und gehe sensibel mit der Umgebung um.

Bonns Oberbürgermeister Bärbel Dieckmann bezeichnete das Wettbewerbsergebnis als wichtig für Bonn. Die Stadt habe lange gewartet, bis dieser schwierige Prozess durch das Preisgericht einen vorläufigen Abschluss gefunden habe. Das Zentrum sei von herausragender Bedeutung für das internationale Bonn und den UNO-Campus. Es werde Anziehungskräfte auf internationale Konferenzen entwickeln. Dieckmann: "Ich kenne viele Kongresszentren in der Welt, Bonn wird zu den schönsten gehören." Staatssekretär Tilo Braune vom Bundesministerium für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen, wie Bärbel Dieckmann Mitglied des Preisgerichts, begrüßte das Ergebnis. Der Bund habe großes Interesse, dass sich Bonns erfolgreicher Strukturwandel auch langfristig fortsetze. Dazu gehöre auch der Ausbau Bonns "zu Deutschlands Stadt der Vereinten Nationen und ein international anerkanntes Kongresszentrum, das große UNO-Tagungen ermöglicht." Der Bund habe Bonn für dieses Projekt Grundstücke im Wert von 43,5 Millionen Euro und Ausgleichsmittel in Höhe von über 23 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Braune ist überzeugt, dass Bonn mit dem Neubau die Chance erhält, "ganz oben im Internationalen Kongressmarkt mitzuspielen.“ Dies werde der Bundesstadt, der regionalen Wirtschaft, den Vereinten Nationen und dem internationalen Ansehen Deutschlands gut tun", betonte Braune. Der Staatssekretär begrüßte auch das ppp-Modell zur Verwirklichung des Zentrums durch das Zusammenbinden von öffentlicher Hand und privaten Unternehmen. Für den Bau stehen netto 70 Millionen Euro zur Verfügung.

Weiterer Bericht und Kommentar im Bonner General-Anzeiger
Webseite yes architecture - Ruth Berktold und Marion Wicher

PS: Die endgültige Entscheidung vom 21. Dezember 2004 lesen Sie hier:
Gratulation: Prof. Ruth Berktold und Marion Wicher bauen Bonner Kongresszentrum

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